Jülicher Atommüll-Transporte genehmigt
Veröffentlicht: Montag, 25.08.2025 12:22

Die umstrittenen Atommülltransporte von Jülich aus ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) jetzt genehmigt.
Das hat die Behörde mitgeteilt.
Es geht um die rund 300.000 Brennelemente-Kugeln aus dem früheren und inzwischen stillgelegten AVR-Versuchsreaktor in Jülich. Sie sollen auf der gut 170 Kilometer langen Strecke in 152-Castor-Behältern in das Atommüll-Zwischenlager transportiert werden.
Nach früheren Angaben des Bundesamtes sind Schwertransporte auf der Straße geplant. Aus Jülich sind demnach 152 Einzeltransporte beantragt worden, die aber gebündelt werden könnten. Es gebe vier geeignete Transportfahrzeuge, die je einen Behälter auf einmal transportieren könnten.
Laut der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN), dem Auftraggeber, steht noch kein konkreter Starttermin für die Transporte fest. Die Genehmigung enthalte Nebenbestimmungen, die derzeit intensiv geprüft und umgesetzt würden. Zudem seien vor Transportbeginn weiterer Abstimmungen mit der Atomaufsicht und den Polizeibehörden des Landes NRW nötig.
Das BASE hat schon vor Wochen mitgeteilt, dass die Atommülltransporte nach Ahaus ab dem vierten Quartal 2025 möglich sein könnten. Das müssten aber die Länderbehörden entscheiden, wenn die Genehmigungen erteilt seien.
Es gibt in Deutschland derzeit noch keine Endlager, in denen auf Hunderttausende Jahre hinweg strahlender Atommüll sicher gelagert werden soll. Stattdessen gibt es sechzehn Zwischenlager, unter anderem das in Ahaus.
Für die Lagerung in Jülich lief die letzte Betriebsgenehmigung bereits vor mehr als zehn Jahren im Jahr 2013 aus. Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte 2014 angeordnet, das Lager in Jülich zu räumen, weil die Erdbebensicherheit nicht nachgewiesen werden konnte. Geprüft wurden dann drei Optionen: Transport nach Ahaus oder in die USA oder der Neubau eines Zwischenlagers in Jülich.
Die Brennelemente lagern bereits seit längerem auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich in 152 Castoren.
Atommülltransporte nach Ahaus quer durch das dicht besiedelte Bundesland NRW rufen seit langem Proteste von Anwohnern und Aktivisten hervor - zum Beispiel von "STOP Westcastor" aus Jülich.
Gegen die neue Entscheidung sind schon Proteste angekündigt.