Was Trauernden hilft - und was nicht

Zwei Frauen sitzen auf einem Sofa
© Alicia Windzio/dpa/dpa-tmn

Expertin erklärt

Baierbrunn (dpa/tmn) - Trauer ist ein schmerzhafter, oft einsamer Prozess – doch muss er das sein? «Wir brauchen liebe Menschen, um gut unterstützt und mit viel Rücksicht aufgenommen zu werden, um diesen langen Weg der Trauer gehen zu können», sagt die Trauerbegleiterin Chris Paul im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin «Apotheken Umschau» (Ausgabe 5B/2025).

Einfach da sein, kann reichen

Viele fühlen sich unsicher im Umgang mit Trauernden. «Man weiß nicht, wie man sich verhalten soll, hat Angst, etwas Falsches zu sagen», so Paul. Ihre Empfehlung: «Uneitel» helfen – nicht für ein Dankeschön, sondern weil ein Mensch in Not ist. «Dann reicht es oft, nur ein bisschen da zu sein, zu reden. Das heißt Normalität.»

Bindung statt Loslassen

Ein weit verbreitetes Missverständnis: dass Trauern bedeute, loszulassen. «Im Gegenteil», sagt Chris Paul. Studien zeigten, dass es vielen Menschen helfe, mit den Verstorbenen in Verbindung zu bleiben – sei es durch Erinnerungen, Rituale oder Zeichen. Auch alltägliche Gesten wie das Tragen eines Erinnerungsstücks oder das Gespräch am Grab seien heilsam: «Wenn ich eine gute innere Verbindung zu den Verstorbenen habe, habe ich tatsächlich mehr Entspannung und Liebe für die Lebenden.»

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