Vernetzung von Autos und Ampeln bringt mehr Sicherheit

© Institut für Kraftfahrzeuge - RWTH Aachen University

Wenn Straßen, Ampeln und Fahrzeuge miteinander vernetzt sind und kommunizieren, bringt das die Sicherheit und Leistungsfähigkeit unseres Straßenverkehrs deutlich voran. Effizientere Verkehrsflüsse wirken sich dann auch positiv auf die Lärm- und Schadstoffbelastungen aus.

Das sind die Ergebnisse des Projekts "ACCorD - Korridor für neue Mobílität". Dabei ist das autonome und vernetzte Fahren über zwei Jahre lang intensiv unter Führung der RWTH Aachen erforscht worden. Dafür hat man den Verkehr mit Messeinrichtungen z.B. in der Stadt Aachen auf dem Campus, auf der A44 am Kreuz Jackerath und auf einigen Landstraßen anonym und möglichst genau erfasst.

Informationen von Straßen.NRW zu kooperativen Ampeln

Ampeln haben die Aufgabe, Unfälle an Straßenkreuzungen zu verhindern. Die Schaltung der Ampeln kann mit fest vorgegebenen, verkehrsabhängigen oder von zentral koordinierten Programmen erfolgen. Eine sogenannte kooperative Ampel tauscht sich nun zusätzlich zu diesen Schaltungen mit den Verkehrsteilnehmenden aus. Wie dieser Austausch aussehen kann, hat Straßen.NRW in drei Anwendungsfällen erprobt:

  • Mit einer Schaltzeitprognose informiert die kooperative Ampel nahende Fahrzeuge über die voraussichtliche Dauer der nächsten Grün- oder Rotphase.
  • Fahrzeuge des Öffentlichen Nahverkehrs oder Einsatzfahrzeuge können sich mit einer Grünzeitanforderung bei der Ampel anmelden und ein schnelleres Grünsignal einfordern.
  • Aus der Erfassung von Verkehrsdaten aller an einer Straßenkreuzung zusammenkommenden Fahrzeuge lässt sich in einer angeschlossenen Verkehrszentrale eine Verkehrslage ermitteln. Diese Verkehrslage kann anderen Verkehrsteilnehmenden frühzeitig bereitgestellt werden und für Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses genutzt werden.

„Fahrzeugbasierte Verkehrslageermittlung“ nennt der Projektverantwortliche von Straßen.NRW, Dr. Martin Rose, diesen Anwendungsfall und erklärt: „Mit einem solchen wechselseitigen Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen, Signalanlagen und der Verkehrszentrale kann der Verkehr insgesamt sicherer und leistungsfähiger werden.“

In einem weiteren Anwendungsfall haben die Verkehrsexperten von Straßen.NRW die Potenziale der virtuellen Netzbeeinflussung getestet: Verkehrsteilnehmende erhielten Hinweise zu Störungen im Straßennetz und Umleitungsempfehlungen direkt in ihr Fahrzeug.

Unser Ziel ist es, die Straßen und Radwege für alle Verkehrsteilnehmenden noch sicherer zu machen. Weniger Staus, mehr Sicherheit und beste Informationsversorgung überall und jederzeit sorgen für erhöhten Komfort und vereinfachen die Fortbewegung aller Verkehrsteilnehmenden. Wir stehen erst am Anfang, das Potenzial vernetzter Mobilität für die Straßeninfrastruktur zu nutzen“, so Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld.

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