Streiks in der Brotindustrie - auch bei Bonback
Veröffentlicht: Donnerstag, 21.08.2025 10:27

Ab Freitag (22.8.2025) wird wieder in der nordwestdeutschen Brotindustrie gestreikt - hier bei uns betrifft das den Lidl-Schwarz-Produzenten Bonback in Übach-Palenberg.
Dort läuft ein 40-Stunden-Warnstreik, der von 6 Uhr früh an bis Samstag, 22 Uhr, geht.
Die rund 800 Beschäftigten können sich währenddessen im Streiklokal Alsdorfer Stadthalle treffen, die dafür am Freitag von 14 bis 20 Uhr geöffnet ist.
Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Aachen handelt es sich um die dritte Streikwelle in diesem Jahr - schon im Juni und Juli haben Warnstreiks zu Produktionsausfällen geführt.
„Wir haben weitreichende Vorschläge gemacht, um ein Ergebnis zu erzielen und sind dabei bis an unsere Schmerzgrenzen gegangen“, sagt NGG-Geschäftsführer Tim Lösch für die Region Aachen. „Wir erwarten jetzt ein Entgegenkommen der Arbeitgeber. Wenn die nun folgenden Warnstreiks weitere Produktionsausfälle in den Brotfabriken nach sich ziehen, dann haben sie dies ganz allein zu verantworten. Die Beschäftigten warten seit fast vier Monaten auf eine angemessene Lohnerhöhung. Nur wenn sich beide Seiten bewegen, ist eine Verständigung möglich.“
In den 15 Betriebsstätten sind nach Angaben der NGG mehr als 4.000 Menschen beschäftigt. Das Tarifgebiet ist das größte innerhalb der deutschen Brotindustrie. Die Verhandlungen in den anderen Tarifgebieten in Ostdeutschland, Bayern und Baden-Württemberg wurden schon abgeschlossen.
Die nächste Verhandlung ist für den 27. August in Münster angesetzt. Bis dahin will die Gewerkschaft die Arbeitskämpfe insgesamt ausweiten. Geplant seien längere und intensivere Streiks, heißt es. Betroffen sind neben der Bonback Übach-Palenberg unter anderem Betriebe von Harry Brot, Lieken, FSB (Aryzta Gruppe), WBack und Mestemacher.
Die vierte Tarifverhandlung hatte die NGG-Tarifkommission am 6. August 2025 in Münster abgebrochen. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung von 600 Euro vorgeschlagen, eine Verbesserung der Lohnerhöhungen haben sie abgelehnt. Laut den NGG-Infos boten die Industriebäcker erneut eine Erhöhung von drei Prozent für dieses und 2,4 Prozent für das kommende Jahr an. Dieses Angebot hatte die NGG schon in der dritten Verhandlung Ende Juni als unzureichend zurückgewiesen.