RWTH beim Neutrino-Observatorium JUNO in Südchina

© JUNO Collaboration

In Südchina ist das neue Neutrino-Observatorium JUNO in Betrieb gegangen – mit maßgeblicher Beteiligung der RWTH Aachen

JUNO soll helfen, die rätselhaften Neutrinos besser zu verstehen – winzige Teilchen, die wichtige Hinweise auf den Aufbau des Universums liefern. 

Über 700 Forschende aus 17 Ländern haben das Großprojekt nach zehn Jahren Bauzeit realisiert. 

Das Team um Professor Achim Stahl vom III. Physikalischen Institut B der RWTH hat dafür unter anderem einen speziellen Vordetektor entwickelt und arbeitet jetzt an der Auswertung der ersten Messdaten.

(Foto oben: Der Neutrino-Detektor JUNO nahe der südchinesischen Stadt Jiangmen von außen betrachtet.)

Weitere Infos der RWTH Aachen zu JUNO:

Im Mittelpunkt der Forschung steht eine der größten offenen Fragen der Astrophysik: die Ordnung der Neutrinomassen. Neutrinos sind die leichtesten bekannten Bausteine der Materie, ohne elektrische Ladung und nur schwer nachweisbar. 

JUNO liegt 700 Meter unter der Erde. Dort empfängt er Neutrinos, die in den 53 Kilometer entfernten Kernkraftwerken in Taishan und Yangjiang erzeugt werden. Mit bisher unerreichter Präzision sollen die Signale erfasst werden.

Das Herzstück des Observatoriums ist eine riesige Plexiglaskugel gefüllt mit Flüssigszintillator, die von über 45.000 hochempfindlichen Lichtsensoren umgeben ist. Diese fangen die winzigen Lichtsignale ein, die entstehen, wenn ein Neutrino mit der Flüssigkeit reagiert. Der Bau war technisch äußerst anspruchsvoll, da extreme Reinheit und Präzision eingehalten werden mussten. 

Betrieben wird das Observatorium vom Institut für Hochenergiephysik (IHEP) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Es ist auf eine wissenschaftliche Lebensdauer von bis zu 30 Jahren ausgelegt und eröffnet Forscherinnen und Forschern weltweit ein neues Fenster ins Universum.

Ein Blick in die zentrale Acrylkugel des Observatoriums. © JUNO Collaboration
Ein Blick in die zentrale Acrylkugel des Observatoriums.
© JUNO Collaboration