Pilotprojekt soll präzisere Hochwasser-Prognosen ermöglichen
Veröffentlicht: Mittwoch, 18.10.2023 10:25

In der Region Eifel-Rur kann das Pilotprojekt „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS) beginnen.
Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) und das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW) haben dafür jetzt die Förderzusage des Landes NRW über 1,3 Millionen Euro erhalten.
Zum Hintergrund: Das Hochwasserinformationssystem in NRW wird zurzeit erneuert und soll auf kleine Gewässer ausgeweitet werden. Im Mai 2022 hat man schon eine Testphase des Systems für insgesamt 14 Gewässer in NRW gestartet. Es fehlen aber noch Informationen über das Verhalten gerade von den kleineren Gewässern, die bei der Überschwemmungskatastrophe 2021 eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Allerdings sind viele fachliche Fragen noch nicht abschließend geklärt und es besteht weiterhin Forschungsbedarf. Mit dem neuen „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System" deswegen jetzt räumlich und zeitlich noch präzisere Vorhersagen für die Einzugsgebiete von Inde und Vicht erreichen. Dazu werden Wetterprognosen, Pegelstände und Bodenfeuchtigkeitsdaten zu einer Vorhersage der Pegelstände verschnitten. Konkret sollen die Beobachtung und die Prognose der Wasserstände durch ein dichtes Netzwerk von Sensoren an den Flüssen Inde und Vicht und ihren Nebenläufen unter Nutzung der künstlichen Intelligenz (KI) deutlich verbessert werden.
Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur: „Das verheerende Extremhochwasser vom Juli 2021 hat gezeigt, dass unsere Kenntnis über den Wasserabfluss vor allem in unseren Mittelgebirgsgewässern noch sehr unvollständig ist. Vor allem fehlen bislang belastbare Prognosen über die weitere Abflussentwicklung. HÜPros wird diese Lücke füllen und uns ein Echtzeitlagebild mit einem sehr differenzierten Prognosetool bieten, das wir den Katastrophenschutzbehörden und unseren kommunalen Mitgliedern zur Steuerung der Maßnahmen zur Krisenbewältigung zur Verfügung stellen können.“
Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Neben dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen und dem Wasserverband Eifel-Rur werden das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen, das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich und die regio iT in Aachen an dem Projekt als Partner fungieren.
(Foto oben: Dr. Horst Büther von der Bezirksregierung Köln (r.) überreicht Dr. Elena-Maria Klopries vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, den Förderbescheid für das Pilotprojekt "HÜProS".)