Neu bei der Alemannia: Ein "Wertebeirat"

© Alemannia Aachen

Alemannia Aachen hat einen internen Wertebeirat ins Leben gerufen.

Das Gremium soll den Verein künftig bei gesellschaftspolitischen Fragen beraten.

Die Gründung sei ein wichtiger Baustein, um die Werte der Alemannia wie Vielfalt, Toleranz, gegenseitigen Respekt und soziale Verantwortung noch stärker nach außen zu tragen, teilt der Club mit.

Der Wertebeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Als Leiter des Gremiums fungiert Ex-NRW-Ministerpräsident Armin Laschet von der CDU. Neben ihm gehören noch die Aachener SPD-Bundestagsabgeordnet Ye-One Rhie dazu, Nobis-Geschäftsführer Michael Nobis, RWTH-Professor Thomas Prefi und Mayssoun Zein Al Din, die Direktorin der NRW-Akademie für Internationale Politik.

Der Wertebeirat will künftig Handlungsempfehlungen entwickeln, um die soziale Verantwortung des Vereins gezielt zu stärken. Themen wie Antisemitismus, Rassismus und gesellschaftliche Vielfalt stehen dabei im Fokus.

Weiteres Ziel ist, die Fans noch stärker mit den Werten des Vereins zu verbinden. Insbesondere bei Auswärtsfahrten würden die Anhänger als Botschafter von Alemannia Aachen auftreten, heißt es, sie sollen die Vereinswerte authentisch vertreten.

Der Club will schon bald eine anonyme und unabhängige Meldestelle einrichten, Mitte Dezember soll sie in Betrieb genommen werden. Dort können Vorfälle gemeldet werden, die nicht den Werten des Vereins entsprechen. Die unabhängige Meldestelle soll dann die Vorfälle aufarbeiten, der Wertebeirat könne die Themen im Anschluss gemeinsam mit dem Verein kontrovers diskutieren.

Seit Jahrzehnten wird der Club von der Krefelder Straße dafür kritisiert, nicht genug gegen Rechtsradikalismus zu unternehmen und bei den eigenen Fans diesbezüglich zu lasch zu sein.


(Foto oben v.l.n.r.: Osama Momen (Aufsichtsrat), Sascha Eller (Geschäftsführer), Michael Nobis, Ye-One Rhie, Armin Laschet, Dr. Mayssoun Zein Al Din (und Sohn Laith), Prof. Dr. Thomas Prefi, Marcel Moberz (Aufsichtsratsvorsitzender))

Stimmen:

  • Alemannias Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Moberz: „Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Alemannia Aachen die Rolle in der Stadt und der Gesellschaft einnimmt, die der Verein einnehmen muss und auch verdient einzunehmen.“
  • Armin Laschet: „Wichtige Werte wie Vielfalt und Toleranz, die der Verein trägt, müssen noch stärker in die Stadt und die Region eingebracht und sichtbarer werden. Der Beirat wird dabei unterstützen, diese Ziele voranzutreiben, aber auch in Krisensituationen oder herausfordernden Zeiten als starkes Bindeglied zu fungieren.“
  • Ye-One Rhie: „Es ist dem Verein hoch anzurechnen, dass er auch Menschen in den Beirat geholt hat, mit denen man durchaus kontrovers diskutieren kann. Dieser offene Ansatz ist genau der richtige Weg und einer der wichtigsten Gründe, warum ich mich gerne im Wertebeirat engagiere.“
  • Alemannia-Geschäftsführer Sascha Eller: „Bei der Vielzahl von Menschen, die wir als Verein erreichen, ist es umso wichtiger, dass wir klar kommunizieren, wofür wir stehen. Der Wertebeirat hilft uns dabei, den Blick zu weiten und unsere Werte zu schärfen.“