missio: "Fair schminken" an Karneval
Veröffentlicht: Dienstag, 18.02.2025 15:35

Zum Karneval hat das katholische Hilfswerk missio aus Aachen seine Kampagne "Fair schminken" gestartet.
Damit kritisiert missio die Ausbeutung von Menschen für Kosmetik-Produkte.
Denn die Familien, die in Madagaskar in gefährlichen Gruben und Schächten nach Mica suchen, bekämen nur einen Hungerlohn, während auf dem Weg der internationalen Lieferketten Riesen-Profite erwirtschaftet würden.
Mica ist ein weltweit genutztes Glitzermineral, das zum Beispiel Karnevalsschminke, Lippenstiften und Autolacken ihren besonderen Glanz verleiht.
"Das geht jedoch aktuell oftmals auf Kosten notleidender Familien im Globalen Süden“, sagt missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener: „Pro Jahr exportiert Madagaskar rund 50 000 Tonnen Mica. Der größte Teil davon wird nach China verschifft.
missio Aachen liegen Informationen von Arbeitern in Mica-Minen vor, die berichten, wie sie von den chinesischen Händlern ausgebeutet werden. Für 100 Kilogramm des wertvollen Minerals bekämen sie nach tagelanger Arbeit umgerechnet zwei bis fünf Euro. Auch Kinder seien am körperlich zehrenden Abbau von Mica beteiligt. Nachfragen von missio Aachen bei Online-Anbietern in Fernost, ob bei der Herstellung ihrer Mica-Produkte keine Kinder beteiligt seien, blieben unbeantwortet.
Um den Menschen in Madagaskar zu helfen, hat missio in Aachen ein Hilfsprogramm gestartet. „Mit Unterstützung von Spenderinnen und Spendern aus Deutschland konnten wir unsere Projektpartner unterstützen, die ersten 35 Mütter mit ihren Kindern aus dieser Mine herauszuholen“, so Bingener.
Das Engagement von missio gegen die Ausbeutung in den Mica-Minen ist Teil der Kampagne „Eine Welt. Keine Sklaverei“ der Aktion Schutzengel.
missio Aachen ruft dazu auf, die Ausbeutung in den Kosmetik-Minen zu stoppen, und appelliert an die Unternehmen, faire Mica-Produkte anzubieten.
Ihr könnt Euch dem Appell über die missio-Homepage anschließen.