Karlspreisverleihung: "Europa ist mein Leben"

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In Aachen hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Internationalen Karlspreis verliehen bekommen. Vor rund 700 geladenen Gästen hielten König Felipe VI. von Spanien und Bundeskanzler Friedrich Merz die Festreden.


Europa unabhängig machen

Es ist an der Zeit, dass Europa das nächste große Projekt verwirklicht – nämlich die Unabhängigkeit. Wegen der Krisen in der Welt hat von der Leyen dazu aufgerufen. Um das zu erreichen, müssen wir unsere Fesseln abwerfen, appelliert die Preisträgerin. Europa stehe aktuell vor einer grundlegenden Entscheidung: abzuwarten und nur auf die unmittelbare Krise zu reagieren oder die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und selbst über die Zukunft zu entscheiden.

Von der Leyen hat auch noch einmal die Investitionspläne der EU in die Sicherheit verteidigt. „Wir tun das, weil wir mit aller Macht den Frieden verteidigen wollen“, so die Preisträgerin.

Nach der Verleihung im Krönungssaal des Aachener Rathauses ist von der Leyen noch auf der Bühne am Katschhof aufgetreten. Dort sagte sie, dass Europa ihr Leben ist: „Es ist die größte Ehre meines Lebens hier zu sein, den Preis, der ja ein Bürgerpreis ist, entgegenzunehmen“.


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Europa wieder stark machen

In seiner Rede sprach Bundeskanzler Merz von einem Europa, das wieder stark gemacht werden müsse. Deutschland werde dabei nicht nur irgendwie mitwirken. Deutschland stehe bereit, in enger Absprache und mit aller Entschlossenheit voranzugehen, so Merz.

Er werde auch weiterhin mit aller Kraft die Ukraine unterstützen – militärisch, wirtschaftlich und auch politisch. Das haben der Bundeskanzler und der ukrainische Präsident Selenskyj am Mittwoch in Berlin vereinbart. Selenskyj ist nach seinem Treffen in Berlin wieder zurück in die Ukraine geflogen. Die Karlspreisverleihung in Aachen als Preisträger von 2023 hat er nicht besucht.

Bundeskanzler Friedrich Merz hält die zweite Festrede.© Antenne AC
Bundeskanzler Friedrich Merz hält die zweite Festrede.
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Europa wird mächtig, wenn wir zusammenhalten

Der spanische König Felipe VI. begann seine Rede mit „Guten Morgen, meine Damen und Herren“. Danach ging es dann aber in Englisch weiter.

Er machte deutlich, dass 27 Länder für sich allein nur wenig bewirken können. Deshalb müssten sie im eigenen Interesse stärker als bisher zusammenarbeiten. „Die internationale Lage – das ist meine feste Überzeugung – erfordert mehr Europa.“ Europa könne nur mächtig sein, wenn es zusammenstehe, betonte der spanische König.

Spaniens König Felipe VI. spricht zu den Gästen. © Antenne AC
Spaniens König Felipe VI. spricht zu den Gästen.
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Applaus für die Karlspreisträgerin

Auf dem Katschhof haben nach der Verleihung mehrere Hundert Menschen auf die Preisträgerin und weitere Gäste gewartet. Unter anderem haben Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, Armin Laschet, Martin Schulz und ehemalige Karlspreisträger zu den Zuschauern gesprochen. Dabei ging es natürlich um ein vereintes, starkes Europa und unsere Aufgabe, jeden Tag dafür zu arbeiten.

Mehrere Hundert Menschen auf dem Katschhof schauen zur Bühne. © Antenne AC
Mehrere Hundert Menschen auf dem Katschhof schauen zur Bühne.
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Europas Zukunft liegt in der Stärke und der Unabhängigkeit

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Polizei zieht positive Bilanz

Die Aachener Polizei zieht eine positive Bilanz nach der Verleihung. Alles ist störungsfrei verlaufen, heißt es am Donnerstagnachmittag. Die sieben angemeldeten Kundgebungen und Demos verliefen demnach friedlich.

Vorab wurden rund ums Rathaus Sicherheitszonen eingerichtet. Die sind seit dem Nachmittag aber weitestgehend alle wieder abgebaut.


Die "Herner Truck Sperren" stoppen auch Lkw nach wenigen Metern. So wurden Teile der Aachener Innenstadt abgesperrt. © Antenne AC
Die "Herner Truck Sperren" stoppen auch Lkw nach wenigen Metern. So wurden Teile der Aachener Innenstadt abgesperrt.
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