Ist die Aachener Krachparade noch politisch?
Veröffentlicht: Dienstag, 19.08.2025 11:16

In Aachen wird über die nächste Krachparade am 6. September diskutiert.
Die Polizei hat angekündigt, das Event nicht als mehr als politische Demonstration anzuerkennen.
Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren habe gezeigt, so eine Sprecherin zu Antenne AC, dass die politischen Botschaften immer weiter in den Hintergrund gerückt seien. Es handele sich mehr um eine Party als eine Demo. Das komme aber keinem Verbot gleich, man könne die Krachparade nach wie vor als Veranstaltung anmelden - inklusive Sicherkeitskonzept. Dann werde auch der Veranstaltungsleiter für die Sicherheit zuständig und nicht die Polizei - ähnlich wie bei Karnevalsveranstaltungen.
Die Veranstalter der Krachparade haben angekündigt, das "Urteil" der Polizei anzufechten. Auf ihrer Website stehen weiter die Sätze "Wir sind eine Tanzdemonstration für kulturelle Freiräume." und "Wir sind eine Demonstration, welche mit Freude am Leben, der Musik und Bewegung ein Zeichen setzen möchte." Alle politischen Forderungen der Krachparade findet Ihr HIER.
Beistand erhalten die Veranstalter jetzt von den Aachener Ratsfraktionenen von SPD und "Die Linke".
Für die SPD ist klar: "Die Krachparade ist keine Party, sondern ein politischer Protest für kulturelle Freiräume und die Anerkennung von Subkultur in Aachen." Ihr kulturpolitischer Sprecher Tobias Tillmann: „Die Krachparade will laut und sichtbar auf Missstände hinweisen: fehlende Räume, fehlende Förderung, fehlende Anerkennung für Club- und Subkultur. Das ist zutiefst politisch. Wenn die Polizei das nicht anerkennt, verkennt sie die gesellschaftliche Bedeutung dieser Bewegung.“ Und Oberbürgermeister-Kandidat Michael Servos ergänzt: „Die Krachparade ist eine Demonstration im besten Sinne – bunt, vielfältig, friedlich. Aachen braucht genau diese Energie. Ich finde es falsch, dieses Signal der Jugend und der Kulturszene kleinzureden oder zu blockieren. Als SPD stehen wir uneingeschränkt an der Seite der Organisator:innen.“ Die SPD begrüße ausdrücklich die Klage der Organisator:innen gegen die Entscheidung und will sie politisch unterstützen.
Ulla Epstein, die kulturpolitische Sprecherin der Linken, sagt: „Der Einsatz für mehr soziokulturelle Orte in unserer Stadt, insbesondere auf diese sehr kreative Weise, ist politisch.“ „Das Recht von Menschen sich friedlich versammeln zu dürfen, ist ein Grundrecht“, meint ebenso Heiko Hilgers, der die linke Fraktion im Kreispolizeibeirat vertritt, „Wir fordern, die Krachparade ohne wenn und aber zu genehmigen!“