IHK: Bessere Lage als im Herbst

© IHK Aachen/Jörg Hempel

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hat am Dienstag ihre neue Konjunkturumfrage vorgelegt - und demnach hat sich bei einem Großteil der Unternehmen in der Region Aachen/Düren/Euskirchen/Heinsberg die aktuelle Situation deutlich verbessert, auch wenn etliche Betriebe noch unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden.

Jeder dritte Befragte beurteilt die Lage positiv, jeder fünfte Unternehmer ist nicht zufrieden. Drei von zehn Unternehmern rechnen damit, dass die Nachfrage weiter anzieht, rund jeder vierte ist zurückhaltend. Beim Umsatz wird über alle Branchen hinweg nur ein leichtes Wachstum vorhergesagt.

Besonders betroffen ist weiterhin das Gastgewerbe, das seit dem ersten Lockdown im Frühjahr massive Umsatzeinbrüche verzeichnet. In der Industrie herrscht dagegen eine ausgewogene Lagebewertung vor. Das liege auch daran, dass im zweiten Lockdown zum Jahresende die Grenzen offen geblieben und dadurch die Lieferketten nicht von Einschränkungen betroffen sind, so die IHK.

Trotz der Pandemie gibt jeder dritte Unternehmer an, dass der Fachkräftemangel das derzeit größte Risiko für die konjunkturelle Entwicklung sei. Noch stärker sorgen sich allerdings zwei Drittel aller Befragten, dass die Inlandsnachfrage zurückgehen könnte. Rund die Hälfte befürchtet außerdem negative Auswirkungen durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Dazu zählen neben den Folgen der Corona-Pandemie vor allem Handelshemmnisse durch Zölle oder bürokratische Auflagen.

Bei den Dienstleistern hat sich die Geschäftslage seit Herbst geringfügig verbessert. Rund ein Drittel der Befragten bewertet die Geschäfte als gut, fast jeder Fünfte als schlecht. Bei den Händlern beurteilt die deutliche Mehrzahl die derzeitige Situation weiterhin als gut. Im Großhandel ist die Situation ähnlich. Im Einzelhandel bewertet fast ein Drittel die Lage als schlecht. Das liegt unter anderem an den Folgen des Teil-Lockdowns, der seit Ende Oktober viele Einzelhändler erneut getroffen hat und Mitte Dezember verschärft wurde. Dadurch wurde ein Großteil des Weihnachtsgeschäfts eingeschränkt, glaubt die IHK.

Das Baugewerbe hat bisher kaum unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. Mehr als die Hälfte der Unternehmer ist mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, nur acht Prozent berichten von schlechten Geschäften.

Nachdem die temporären Einfuhrbeschränkungen während des ersten Lockdowns weitgehend aufgehoben sind, kommt außerdem das Exportgeschäft langsam wieder in Schwung. Mit der Erholung der Wirtschaft wachsen auch die Investitionsabsichten der Unternehmer in der Region wieder. Mehr als jeder vierte Befragte plant, in den kommenden Monaten mehr zu investieren, jeder fünfte will bei den Investitionen sparen. Die wirtschaftliche Belebung hat aber noch nicht zu einer Verbesserung der Ertragslage geführt. Bei fast der Hälfte der Betriebe sind die Erträge in den vergangenen Monaten gesunken, bei einem Viertel sind sie gestiegen.

An der jüngsten Konjunkturumfrage haben sich über 380 Unternehmen mit fast 30.000 Beschäftigten beteiligt.

Der Konjunkturbericht ist auch HIER auf der Homepage der IHK Aachen nachzulesen.

Lage Stadt Aachen:

Die Lage der Unternehmen in der Stadt Aachen hat sich seit Herbst geringfügig verbessert. 34 Prozent aller Betriebe melden gute Geschäfte, 24 Prozent sind unzufrieden. Zufrieden sind vor allem das Baugewerbe (Saldo: +57) und die Einzelhändler (Saldo: +36). Die Erwartungen sind bei einer kleinen Mehrzahl positiv: 29 Prozent der Befragten rechnen mit einer positiven Entwicklung, 23 Prozent mit einer negativen. Gute Aussichten haben Dienstleister (Saldo: +25) und Einzelhändler (Saldo: +18).

Lage übrige Städteregion Aachen:

Die Situation der Betriebe im ehemaligen Kreis Aachen hat sich deutlich verbessert. 27 Prozent der Befragten bewerten ihr Geschäft positiv, 18 Prozent sind unzufrieden. Die besten Einschätzungen kommen erneut vom Baugewerbe (Saldo: +33) und vom Einzelhandel (Saldo: +14). Die Erwartungen an die kommenden Monate sind gestiegen: 29 Prozent rechnen mit besseren Geschäften, 19 Prozent gehen von schlechteren aus. Am besten sind die Aussichten bei den Dienstleistern (Saldo: +22) und in der Industrie (Saldo: +18).




IHK Aachen Konjunkturumfrage Januar 2021