Frühjahrsumfrage: Lage im Handwerk nicht mehr so gut

© Handwerkskammer Aachen

Das Handwerk im Kammerbezirk Aachen blickt auf ein schwieriges Winterhalbjahr zurück, meldet die Aachener Handwerkskammer (HWK) am Dienstag in ihrer neuen Frühjahrsumfrage.

43 Prozent der insgesamt rund 17.500 Betriebe berichten von sinkenden Auftragszahlen, 44 Prozent von rückläufigen Umsätzen und 36 Prozent haben ihre Investitionen verringert.

Schuld daran sei vor allem die anhaltende Flaute im Baugewerbe, sagt die Kammer.

Die neue Bundesregierung müsse daher die angekündigten Sonderabschreibungen zügig umsetzen und das 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket noch vor der Sommerpause mit konkreten Maßnahmen füllen, um eine ernstzunehmende Krise zu verhindern, heißt es.

Außerdem müsse die Entbürokratisierung noch dieses Jahres spürbar vorangebracht werden.

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Hier in der StädteRegion Aachen geht es dem Handwerk momentan besser als dem in anderen Teilen des Kammerbezirks Aachen. Insgesamt beurteilen in der neuen Frühjahrsumfrage der Aachener Handwerkskammer nur noch 32 und nicht mehr 40 Prozent ihre Geschäftslage als gut, allerdings liegt der Wert in der StädteRegion immerhin noch bei 40 Prozent. Die Krise im Hochbau greife inzwischen auch über auf das Ausbaugewerbe, dadurch sinken auch die Investitionen.

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Außerdem beklagen die Handwerksbetriebe ein Lohndumping bei öffentlichen Ausschreibungen.

Die StädteRegion Aachen bleibe das "wirtschaftliche Kraftzentrum des regionalen Handwerks", heißt es. Hier melden 63 Prozent der Betriebe stabile oder steigende Umsätze - der Kammerdurchschnitt liegt bei 56 Prozent.

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Nur 19 Prozent der Betriebe erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage - angesichts des dritten Rezessionsjahrs in Folge, weiterhin hoher Energiepreise und wachsender Bürokratielasten. 35 Prozent rechnen mit rückläufigen Aufträgen, 37 Prozent mit Umsatzeinbußen.

„Gerade im Baugewerbe müssen wir uns deshalb leider auf Arbeitsplatzverluste in den kommenden Monaten einstellen“, sagt Georg Stoffels, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen.


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Besser sieht die Lage in Bereichen aus, die von der Energiewende profitieren - Dachdeckerbetriebe, Straßenbauer und Tiefbauunternehmen sind deutlich optimistischer und erleben momentan eine wirtschaftliche Renaissance, weil sie von Investitionen in die regionale Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur profitieren.

„In den Infrastrukturberufen suchen nahezu alle Unternehmen händeringend Hilfs- und Fachkräfte, um die laufenden und künftigen Aufträge stemmen zu können“, so Stoffels weiter.

Weiter steigende Lohnkosten würden dazu führen, dass 48 Prozent der Betriebe mit steigenden Verkaufspreisen rechnen und nur zwölf Prozent mit sinkenden Preisen.

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