Fördergeld für Herzogenraths CO2-neutrale Energieversorgung

Herzogenrath will bis 2030 als erst Stadt in NRW eine CO2-neutrale Energieversorgung aufbauen - und wird dabei vom Land NRW unterstützt.

Für das anerkannte Forschungsprojekt „Energiepark Herzogenrath Forschung & Entwicklung“ kommen rund 2,7 Millionen Euro an Fördergeld rein.

Beteiligt sind Siemens Energy, die RWTH und die FH Aachen sowie die Hochschule Niederrhein, als weitere Partner hat man den Wasserverband Eifel-Rur, den Energieversorger ENWOR und die Nivelsteiner Sandwerke mit an Bord.

Das Projekt ist außerdem eng verzahnt mit weiteren laufenden Forschungs- und Förderprojekten: beim Flachglasproduzenten Saint Gobain wird eine CO2-freie Produktion erforscht, in der der Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik am E.ON Energy Research Center (ERC) der RWTH involviert ist. Die RWTH und die Nivelsteiner Sandwerke und Sandsteinbrüche GmbH erforschen neue Technologien für eine nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung in einem Reallabor in Herzogenrath/Nivelstein und im Rahmen des Projekts ELMAR wird schon der Einsatz elektrischer Schwerlasttransportmaschinen in der heimischen Rohstoffindustrie erprobt.

Seitens der RWTH sind der Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Wassergütewirtschaft (ISA), das Institute for Advanced Mining Technologies (AMT), das Lehr- und Forschungsgebiet Aufbereitung mineralischer Rohstoffe (AMR) und der Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik am E.ON Energy Research Center beteiligt.

Das Projekt soll mit Hilfe eines Digitalen Zwillings abbilden, wie der lokale Energieerzeugungsanteil erhöht und gleichzeitig minimale Versorgungskosten realisiert werden können. Teil des Konzeptes ist auch, das Potenzial der größten Photovoltaik Anlage Nordrhein-Westfalens zu heben. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie sich die Wärmeversorgung durch Nutzung von Abwärmequellen, Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung in einem lokalen Netz optimieren lässt. Zudem wird die Integration zur lokalen Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff und weiteren Gasen vernetzend betrachtet. Der Energiebedarf im Sektor Mobilität wird ebenfalls im Gesamtkonzept integriert untersucht.

Beim sektorenübergreifenden Energieversorgungsansatz werden auch kommunale Verbraucher wie ein Klärwerk betrachtet - ebenso wie industrielle Nutzergruppen am Beispiel des Sandwerks zur Rohstoffgewinnung und der energieintensiven Flachglasproduktion. Auf der anderen Seite stehen moderne Erzeugungsanlagen wie schwimmende Photovoltaik und lokale Wasserstofferzeugung.

Die Forschung der RWTH-Wissenschaftler umfasst ein Fördervolumen von rund 918.000 Euro der insgesamt 2,7 Millionen Euro.

© Petra Baur/Stadt Herzogenrath