Beim Umbau Theaterplatz: Neue archäologische Funde
Veröffentlicht: Mittwoch, 19.02.2025 18:16

In Aachen sind bei den Umbauarbeiten am Theaterplatz mal wieder archäologische Funde entdeckt worden.
Die Rede ist von "beeindruckenden Resten einer mittelalterlichen Bruchsteinmauer und Plattenböden der Klosterbauten", die man im Graben des neu zu erstellenden Kanals freigelegt hat.
Entlang des Kapuzinergrabens hat es zwei mittelalterliche Klosteranlagen gegeben, die um 1300 gegründet wurden. Unter dem nördlichen Häuserblock Theaterplatz/Kapuzinergraben lag das 1899 abgebrochene Christenserinnenkloster - und auf dem südlich anschließenden Theatervorplatz das ursprüngliche Webbegardenkloster, das ab 1615 zum Kapuzinerkloster wurde. Zum Kaupzinerkloster gehörte auch ein großer Garten, der sich unter dem heutigen Theater (bis zum alten Regierungsgebäude) befand. Bis zu sieben Wirtschafts- und Nebengebäude sind bekannt. Auf einer Insel im Klosterweiher stand auch die 1825 abgebrochene Rochuskapelle. An der Stelle des 1817 fast vollständig abgebrochenen Klosterareals ist dann zwischen 1823 und 1825 das heutige Theater Aachen gebaut worden.
Das Kapuzinerkloster ist nicht nur namensgebend für den heutigen Kapuzinergraben. Es war auch kurzzeitig ein wichtiger Ort im Zusammenhang mit dem Großen Aachener Stadtbrand von 1656, von dem das Kloster verschont blieb. Der Münsterschatz mit den bedeutenden Reliquien hat dort Schutz vor den Flammen gefunden. Weil auch das Rathaus durch den Brand beschädigt wurde, hat man für einige Zeit die Sitzungen des städtischen Magistrats im Kapuzinerkloster abgehalten.
Reste von Gräbern deuten auch auf Bestattungen im Klosterareal hin - und in einer Urkunde von 1315 wurde schon die Anlage eines Friedhofs gestattet.
Die Stadtarchäologen versuchen jetzt in Kooperation mit Regionetz, STAWAG und dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege, möglichst viel der gut erhaltenen Bausubstanz zu sichern und nur in Ausnahmefällen Teile davon (unter archäologischer Begleitung) zu beseitigen.