Aachen: Winterdienst schon unterwegs
Veröffentlicht: Montag, 29.09.2025 10:49

In der Stadt Aachen drehen aktuell Winterdienstfahrzeuge des Stadtbetriebs ihre Testrunden.
Sie trainieren schon für den Ernstfall ab November – denn die Abläufe bei Schnee und Eis sollen reibungslos sitzen. Dazu werden Fahrzeuge umgebaut, die im Sommer für das Gießen der Stadtbäume genutzt werden, und Kehrmaschinen bekommen einen Streusalzaufsatz.
Rund 300 Mitarbeitende werden im Winter immer ab 3 Uhr früh für sichere Straßen und Wege sorgen. Neu in diesem Jahr ist, dass auch auf den Radwegen modernste Streutechnik zum Einsatz kommt.
„Radwege haben bei uns eine hohe Priorität, daher setzen wir dort die neueste Technik ein“, sagt Winterdienstleiter Dieter Bohn, „nämlich die sogenannten FS-100.“ Die neu angeschafften Fahrzeuge, die ausschließlich Feuchtsalz ausbringen, werden vorerst auf Radwegen eingesetzt. „Das Feuchtsalz hat den Vorteil, dass die Wirkung sofort eintritt. Es wirkt schneller und kann auch präventiv eingesetzt werden.“ Das bisher übliche Mischverhältnis sieht eine Kombination von 70 Prozent Trockenstoff und 30 Prozent Feuchtsalz vor. Dabei wird das Trockensalz mit Sole benetzt, kurz bevor es auf die Straße kommt. „Wenn es darum geht, vorbeugend zu streuen, also beispielsweise gefrierende Nässe zu verhindern, ist die FS-100-Technik eine gute Methode. Allerdings kann das Feuchtsalz wegen des hohen Wasseranteils nur bei Temperaturen bis zu minus sechs Grad eingesetzt werden. Wir müssen noch unsere Erfahrungen sammeln, ob diese Technik künftig all unsere Belange abdeckt. Wenn es sich bewährt, überlegen wir, ob wir es auf die Großfahrzeuge ausweiten.“
Der Winterdienst ist in drei Dringlichkeitsstufen unterteilt. In Stufe eins gilt es, Hauptverkehrs- und Durchgangsstraßen sowie Zufahrtstraßen zu Krankenhäusern, Schulen und Feuerwachen frei und befahrbar zu halten. Zur Dringlichkeitsstufe zwei zählen vornehmlich Verbindungs- und Wohnsammelstraßen. In der Dringlichkeitsstufe drei liegen reine Wohn- und Anliegerstraßen mit einer Streustrecke von rund 420 Kilometern. Auch auf den Radwegen übernimmt der Stadtbetrieb die Winterdienstpflicht, insgesamt 115 Kilometer in den Dringlichkeitsstufen eins und zwei.
