Bundeshaushalt: Misereor rügt Entwicklungshilfe-Kürzungen
Veröffentlicht: Mittwoch, 17.07.2024 14:56

Das weltweit größte katholische Entwicklungshilfswerk Misereor aus Aachen kritisiert den am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Haushaltsentwurf für 2025.
Es sei ein falsches Signal, den Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um fast eine Milliarde Euro zu kürzen.
Es werde mehr statt weniger internationale Kooperation gebraucht angesichts der enormen Herausforderungen, vor denen die Welt stehe. Armut, Krankheit, wachsende Ungleichheit und Hunger treffen die Schwächsten - und die die Folgen globaler Krisen betreffen letztlich uns alle, heißt es.
Dass in immer mehr Ländern Demokratie und Zivilgesellschaft in die Krise geraten, sei eine gefährliche Entwicklung. Der Rückzug in eine nationale oder europäische Wagenburg sei daher politisch kurzsichtig und werde uns langfristig teuer zu stehen kommen.
Entwicklungszusammenarbeit ist nach Ansicht von Misereor ein wichtiges Instrument, um internationale Agenden mitgestalten zu können. Wenn Mittel in fragilen Kontexten fehlen, könne nicht mehr präventiv vorgegangen werden.
Ein Kürzertreten von Ländern wie Deutschland bei der Entwicklungszusammenarbeit könnte bewirken, dass antidemokratische Kräfte weiteren Einfluss in ärmeren Staaten gewinnen.
Die Bundesrepublik sei moralisch und juristisch an ihre internationalen Verpflichtungen gebunden und verliere Glaubwürdigkeit und Einfluss in der Welt, wenn der jetzt vorgelegte Entwurf Wirklichkeit werden sollte.