Heiner Backhaus verlässt Alemannia Aachen
Veröffentlicht: Dienstag, 17.06.2025 14:14

Heiner Backhaus verlässt Alemannia Aachen in Richtung Eintracht Braunschweig. Seit Dienstagabend ist offiziell, was sich seit einigen Tagen angebahnt hatte. Die beiden Vereine haben über die Modalitäten des Wechsels Stillschweigen vereinbart. Laut der Braunschweiger Zeitung erhält Aachen eine Ablösesumme im knapp sechsstelligen Bereich. Damit verlässt Backhaus die Alemannia früher als ursprünglich geplant, denn sein Vertrag lief eigentlich bis 2027. Im besten Fall bekommt die Alemannia sogar 205.000 Euro von Eintracht Braunschweig, schreibt RevierSport. Die Summe setzt sich zusammen aus einer Ablöse in Höhe von 125.000 Euro und einer Prämie von 80.000 Euro. Letztere würden die Aachener jedoch nur bei einem Klassenerhalt der Braunschweiger erhalten.
Viele Fans sind enttäuscht über den Wechsel. Zuletzt hatte er sich noch mehrfach öffentlich zum Verein bekannt. Der Trainer selbst hat sich inzwischen auch zu Wort gemeldet, nachdem er die letzten Tage geschwiegen hatte.
In einem etwas mehr als vier Minuten langen Videostatement in der Aachener Zeitung nennt er keine konkreten Gründe für seinen Abgang. Der neue Braunschweig-Trainer sagt lediglich, dass er keine Interna preisgeben und keine Unruhe stiften möchte, aber dass er keine andere Möglichkeit gesehen habe, als den Verein jetzt zu verlassen. Backhaus wolle jetzt keine schmutzige Wäsche waschen und den Verein damit noch mehr ins Chaos stürzen. Er habe alles gegeben und sei sich keinerlei Schuld bewusst. Er hofft dennoch, dass die erfolgreiche Zeit so in Erinnerung bleibt und bedankt sich für die letzten fast zwei Jahre. Jetzt war die Möglichkeit da, den nächsten Schritt zu gehen und den habe er auch verdient.
Die Stimmen zum Abschied
„Die zwei Saisons, die Heiner bei uns in Aachen verbracht hat, waren von großem Erfolg geprägt. Mit ihm als Trainer haben wir den Sprung zurück in die 3. Liga geschafft. Uns war durchaus bewusst, dass dieser Erfolg höherklassigen Vereinen nicht verborgen bleibt. Mit Eintracht Braunschweig haben wir nun eine faire Lösung für alle Seiten finden können. Wir danken Heiner für die sehr gute Arbeit hier in Aachen und wünschen ihm viel Erfolg in der 2. Bundesliga“, sagt Erdal Celik, Technischer Direktor.
Björn Jansen, Alemannias neuer Präsident, fügt hinzu: „Heiner hat mit seiner Arbeit maßgeblich dazu beigetragen, dass der sportliche Erfolg zu Alemannia zurückgekehrt ist und die Menschen in Aachen und der Region wieder große Begeisterung für unseren Verein zeigen. Für sein Engagement danken wir ihm herzlich und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste. Sein Wunsch, den nächsten Schritt in einer höheren Liga zu gehen und gleichzeitig näher bei seiner Familie zu sein, ist verständlich. Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten. Den Fans kann ich versichern, dass der Verein mit der nötigen Sorgfalt und Klarheit eine gute Lösung für die Trainerposition finden wird.“
„Ich möchte mich bei allen im Verein und rund um den Verein für zwei unfassbare Jahre in Aachen bedanken. Es war keine normale, sondern eine wahnsinnige und emotionale Zeit für mich, die mir immer in guter Erinnerung bleiben wird. Ich kann den Unmut verstehen, der bei manchen herrscht, bin aber trotzdem stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Mein Dank gilt auch den Verantwortlichen der Alemannia, die mir am Ende den Schritt in die 2. Bundesliga ermöglicht haben“, äußert sich Backhaus zu seinem Abschied.
Wie geht es jetzt weiter?
Aachen ist nun auf der Suche nach einem neuen Trainer. Die Suche läuft hinter verschlossenen Türen. Nach Medienberichten sind jedoch über 100 Bewerbungen in Aachen eingegangen. Laut RevierSport gibt es drei heiße Kandidaten für den Posten des Cheftrainers: Dimitrios Grammozis, Ugur Inceman und Ismail Atalan. Inceman ist gebürtiger Aachener und begann seine Profikarriere ebenfalls bei der Alemannia. Aktuell ist er für die U18-Auswahl der Türkei verantwortlich. Am Sonntag soll der Trainingsauftakt der Alemannia stattfinden, ob bis dahin schon ein neuer Trainer gefunden ist, bleibt unklar.