EuregioCup 2024 am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen

© Antenne AC

Von Mittwoch bis Sonntag kreisen jede Menge Segelflugzeuge über dem Aachener Kreuz, denn auf dem Forschungsflugplatz Würselen-Aachen steigt der 22. EuregioCup 2024. Dabei treffen sich Leistungssegelflieger aus ganz Deutschland - darunter auch deutsche Meister und WM-Teilnehmer.

An den fünf Wertungstagen müssen sie jeweils Strecken zwischen 100 und 500 Kilometern Länge zurücklegen, die Flüge führen meist in die Eifel und den Westerwald, den Hunsrück und das Sauerland.

Die Sieger des Euregio-Cups wird dann am Sonntagabend Würselens Bürgermeister Roger Nießen ehren.

Insgesamt 55 Startplätze hatten die EuregioCup-Organisatoren zu vergeben - und nur wenige Minuten nach Eröffnung des Online-Anmeldeverfahrens war alles ausgebucht. Hans Joachim Machetanz, einer der Organisatoren: „Das liegt wohl an der entspannten, familiären Atmosphäre, die hier herrscht. So berichten es unsere Teilnehmer immer wieder. In der Luft ist es natürlich ein sportlicher Wettstreit, aber am Boden geht es sehr entspannt und freundschaftlich zu.“

Das Teilnehmerfeld ist in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt - unter anderem mit Daniela Wilden, die im vergangen Jahr bei der WM der Frauen im spanischen Garray in der Clubklasse die Bronzemedaille holte. Darüber hinaus nutzt die Junioren-Landesmannschaft NRW den EuregioCup als Trainingsgelegenheit. Mit dabei ist auch das Junioren-Team des Segelflugzentrums Aachen (SFZ), das sich 2023 in der Segelflug-Bundesliga den Meistertitel erflog.

Wer beobachten möchte, wie die Segler von Schleppflugzeugen in die Luft gezogen werden, hat dazu um die Mittagszeit die beste Gelegenheit. Der Start des Wettbewerbsfeldes erfolgt in der Regel zwischen 11 und 13 Uhr. Aber auch außerhalb der Sichtweite des Flugplatzes Würselen-Aachen lassen sich die Flugzeuge live verfolgen: Auf der Webseite von WeGlide werden Position, Höhe und Streckenverlauf jedes einzelnen Flugzeugs auf einer Online-Karte in Echtzeit dargestellt.

Und so laufen die Wettbewerbe ab:

Für die beiden Klassen "Hasen" und "Igel" legt die Wettbewerbsleitung jeweils am Morgen die Strecken fest, die die Piloten an diesem Tag bewältigen müssen. Je nach Wetter sind das für die Igel-Klasse zwischen 100 und 300 Kilometer, für die Hasen-Klasse üblicherweise 200 bis 400, manchmal bis zu 500 Kilometer. Dafür sind die Flieger pro Wertungstag zwischen 3 und 6 Stunden in der Luft.

Um solche Strecken ohne Motorhilfe zu bewältigen, müssen die Piloten immer wieder Thermik finden - also Aufwinde, die den Segler in die Höhe tragen, je nach Wetter und Tageszeit bis zu 2000 Meter hoch. Die gewonnene Höhe können die Piloten dann abgleiten und in Strecke umwandeln, bis sie so niedrig sind, dass sie wieder Thermik benötigen, um darin kreisend Höhe zu tanken. Zwischen den einzelnen Aufwinden können schon mal Distanzen von 30 oder 40 Kilometer liegen.

Die Herausforderung im Wettbewerb besteht darin, eine Ideal-Linie zu finden mit möglichst wenigen Umwegen, um schnell wieder nach Aachen zurückzukehren. Eine typische Strecke könnte zum Beispiel von Aachen nach Gerolstein in die Eifel führen, dann bis Radevormwald im Bergischen Land und wieder zurück nach Aachen, knapp 300 Kilometer Luftlinie weit.

Tagessieger ist, wer die vorgegebene Strecke am schnellsten geflogen ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten liegen dabei – je nach Klasse – zwischen 70 und 120 km/h. Über ein Punktesystem wird schließlich aus den Tageswertungen der Gesamtsieger der jeweiligen Klasse ermittelt.